Über die Jahre und Jahrzehnte hat sich bei mir so einiges angesammelt, was unter dem Strich eigentlich nur Platz wegnimmt. Und wenn man viele Schränke und einen großen Keller hat, kommt da tatsächlich so einiges zusammen. Und immer wieder die Frage:

Wo kommt das alles her?
Nun, ich gehöre zu den Menschen, die sich ungern von Dingen trennen, die nicht wirklich kaputt sind. Auch dann nicht, wenn sie (technisch) total überholt und unmodern sind. Dazu gehören auch Zubehörteile von Dingen, die tatsächlich kaputt sind und entsorgt wurden. Vielleicht kann man das ja doch nochmal gebrauchen oder für andere Dinge Zweckentfremden.
Dann gibt es Sachen, die nur ein bisschen kaputt sind und sich hoffentlich leicht wieder reparieren lassen, aber aus Zeitmangel trotzdem neu angeschafft wurden.
Dazu noch so unendlich viele Dinge, die von meiner Mutter stammen, mit denen ich nicht wirklich etwas anfangen kann, aber die eigentlich zu schade zum wegschmeißen sind. Darunter ist auch viel, was meine Mutter von meiner Oma übernommen hat, weil es eigentlich zu schade zum wegschmeißen ist.

Was ist das alles für “Zeug”?
Da ist so viel von allem möglichen. Diverse Kisten/Kartons mit Kabeln, Netzteilen und alten Computer-Teilen. So viele Schachteln, Kästen, Dosen und Gläser mit Schrauben, Nägeln und Kleinteilen (teilweise gebraucht), die ich mal in Ruhe sortieren will, wenn ich mal Zeit habe. Aber weil nichts sortiert ist, kaufe ich meistens neu, was ich grade brauche.
Dann gibt es ein paar Möbelstücke, die zwar angeschlagen und zerkratzt sind, aber für den Keller bzw. die Werkstatt noch gut genug sind, auch wenn ich nicht wirklich weiß, was ich dort rein packen bzw. drauf stellen soll.
Von meiner Mutter/Oma ist da noch so viel Bettwäsche, Tischdecken, Handtücher & Co. Alles neu und original-verpackt. Eigentlich gedacht für besondere Anlässe, wenn mal Besuch kommt oder man ins Krankenhaus muss. Und die Pendants für den Alltag sind mittlerweile so verschlissen und unschön, aber immer noch in Ordnung (mehr oder weniger). Genauso Kaffee- und Tafelservice – nur für “gut”.
Defekte Haushaltsgeräte und Elektrowerkzeuge, die man eigentlich einfach reparieren kann, wenn mal Zeit ist. Kaputtes und/oder unvollständiges Spielzeug aus meiner Kindheit, falls ich selber mal Kinder habe (wird wohl nicht mehr passieren). Alte Schulsachen (und vom Konfirmationsunterricht) von mir (Ordner, Hefte, Bücher, Arbeitsmappen,…) – mittlerweile feucht und stockig geworden.
Aber auch Dinge, die ich mittlerweile doppelt und dreifach habe, weil ich sie nicht finden konnte und dann neu gekauft habe.
Und natürlich ganz viele Sachen, von denen ich nicht wirklich weiß, warum und woher ich sie habe und wozu sie evtl. gut sind.
und, und, und…

Warum habe ich nicht längst schon mal aufgeräumt?
Das ist recht schnell und einfach erklärt:
Ich rede mir gerne ein, dass ich da nicht die nötige Zeit zu habe und/oder mir fehlt einfach der Platz, um das alles gründlich durch zu sortieren.
Aber ganz ehrlich: Ich fühle mich schlichtweg überfordert von der schieren Massen an Dingen und dem Durcheinander.
Ja, natürlich habe ich schon oft angefangen mit dem Sortieren und Aufräumen und ich habe mich sogar schon von Dingen getrennt (z.B. Röhren-Monitore, Modems, wirklich ganz kaputter Dinge). Aber ich habe eigentlich auch immer wieder sehr schnell damit aufgehört, weil ich ein kleines Erfolgserlebnis hatte. Und den geschaffenen Platz habe ich ganz schnell mit “neuen” Dingen wieder belegt.

Ein Plan muss her!
Kein Platz und keine Zeit zum Sortieren sind Ausreden, die ich nicht mehr gelten lassen will.
Ich habe mir inzwischen sowohl in der Wohnung als auch im Keller jeweils einen Tisch freigeräumt, auf dem ich Dinge abstellen und sortieren kann.
Und ich muss auch nicht alles auf einmal Aufräumen/Sortieren, denn das ist genau mein Problem: Ich stehe vor einem Raum und die Aufgabe “Aufräumen” ist mir schlicht zu viel. Also werde ich es genauso wie mit meinen Strukturen machen – ich zerlege das Aufräumen in kleine und kleinste Teilaufgaben. Ich muss nicht den einen ganzen Kellerraum aufräumen, sondern nur 1 Fach von einem Regal in dem Raum.
Das sind dann so kleine “Häppchen”, die ich problemlos in meine Struktur integrieren kann und so ein bis zwei Mal die Woche ein wenig Ordnung schaffen kann.
Und ich muss konsequent sein und mich auch wirklich von Dingen trennen, die für mich keinen emotionalen Bezug haben, kaputt oder veraltet sind.
Es muss ja nicht gleich alles in den Müll wandern, vielleicht kann ich das eine oder andere ja noch verkaufen oder verschenken – aber auch hier: konsequent sein. Wenn es niemand haben will, dann kommt es halt weg.

Ich brauche Platz und ich will mich in meinem Zuhause wohl fühlen.
Es wird schwer – bitte drückt mir die Daumen.